Denn während die Gäste mit Normalform aufliefen, konnte die DJK nie an die guten Leistungen zu Saisonbeginn anknüpfen. Läuferisch, kämpferisch und spielerisch – also einfach in jeder Beziehung – war man Stammheim unterlegen. Dies war schon in den ersten Spielminuten zu erkennen, als der SV bereits schalten und walten konnte ohne dass viel Gegenwehr aufkam.

Während die Gastgeber also eher mit sich selbst zu tun hatten, konnte Stammheim unbedrängt durch die Hirschfelder Reihen kombinieren. Dass bis zur Halbzeit noch keine Tore gefallen waren, war einerseits am Gegner gelegen, der sich trotz Feldüberlegenheit zunächst nur wenige zwingende Torchancen erarbeitete. Die größte Möglichkeit hatte Stammheim in der 27. Minute als man schön über links kombinierte. Markus Johnke schlug eine Flanke nach innen und Manuel Reusch setzte das Leder aus nur acht Metern auf den Kasten. Doch im Tor stand einer der wenigen mit Normalform auf Hirschfelder Seite. Medet Aydin reagierte glänzend und bewahrte sein Team zunächst vor einem Rückstand.

Zwei Minuten später köpfte Stefan Wieland nach Freistoß von Frank Wirsching freistehend über das Gehäuse. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel ließ man dann Stefan Wieland durch die Mitte marschieren ohne, dass ein Spieler der DJK eingriff. Den 30-Meter-Schuss musste wiederum Medet Ayding klären.

So ging es torlos in die Halbzeit womit Hirschfeld sehr gut bedient war. Die Pausenansprache von Trainer Jürgen Reisinger nützte recht wenig. Denn zwei Minuten nach Wiederanpfiff kam der Gast zum hochverdienten Führungstreffer. Frank Wirsching setzte sich schön auf der rechten Seite durch und legte zurück auf Patrick Müller. Der stand mutterseelenallein und hatte wenig Mühe, das 0:1 zu erzielen.

Der Rückstand änderte am Hirschfelder Spiel wenig. Während sich die Gäste schön bis vor das Tor kombinierten, fiel der DJK wenig bis gar nichts ein. Man agierte fast ausschließlich mit langen Bällen. Ballstafetten von den eigentlich spielstarken Grünweißen waren absolute Fehlanzeige. Selbst die Standards waren schlicht gesagt unter aller Kanone. Die Eckstöße flogen wie Luftballons durch den gegnerischen Strafraum. Da kann zum Eckball antreten wer will. Die Freistöße waren diesmal meist auch harmlos. Und aus dem Spiel heraus funktionierte ja sowieso nichts. So versuchten die Grünweißen es ab und zu mal aus der Distanz, was dem Stammheimer Keeper allenfals einige läuferische Kondition beim Ball holen abnötigte.

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Youngster Fabian Mohren im Laufduell mit dem späteren Stammheimer Torschützen Markus Johnke.

So war es nicht verwunderlich, als sich in der 56. Minute die Abwehr einen Aussetzer leistete. Erst spielten die Gäste Ping Pong mit den Hirschfeldern. Dann stand Markus Johnke ungedeckt im Strafraum und durfte die Kugel zum 0:2 einschieben. So frei steht der Stammheimer Stürmer auch nicht alle Tage. Dafür bedankte er sich artig mit seinem Treffer.

Zwei Minuten später hätte Markus Johnke sogar noch auf 0:3 erhöhen können, wenn nicht Medet Aydin glänzend pariert hätte. Nun verlegten sich die Gäste eher auf Defensivaufgaben und deshalb kam Hirschfeld zwangsläufig auch zu einigen guten Möglichkeiten. So köpfte Jannik Lutz eine Flanke von Marcel Keller am leer stehenden Tor vorbei (62.). Allerdings kam Hirschfelds Stürmer gerade eben so an das Leder. So war es nicht verwunderlich, dass die Kugel nicht im Tor landete.

In der 65. Minute fasste sich der beste DJK-Feldspieler ein Herz und hämmerte den Ball Richtung Stammheimer Tor. Doch wurde Mario Knaups 30-Meter-Schuss abgeblockt bevor es gefährlich werden konnte. Das war schon fast eine Verzweiflungstat der Heimelf. Denn ansonsten war das Hirschfelder Gekicke doch recht einfallslos. Dies war aber der Auftakt zu einer kurzen Phase, in der die Grünweißen Oberwasser hatten.

Daniel Walter hatte die Riesenchance zum Anschlusstreffer als zunächst Johannes Wirsing verpasst hatte. Dann brachte der Kapitän aber aus sieben Metern keinen Druck hinter den Ball und so war es für Stammheims Torwart Moritz Schumann ein Leichtes, diesen Schuss zu parieren (70.). Ein Minute später versuchte sich Spiros Antoniou mit einem Freistoß, der hauchdünn über die Latte ging. Tatsächlich war das vorangehende Foul sogar knapp im Strafraum. Dies konnte der Unparteiische aber wohl aus seiner Position nicht erkennen.

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Marco Hedrich brachte bei seiner Einwechslung die Einstellung mit, die viele seiner Teamkameraden diesmal vermissen ließen.

In der 74. Minute schlug Marcel Keller einen tollen Freistoß nach innen und Johannes Wirsings wuchtiger Kopfball streifte die Oberkante der Latte. Damit endete aber das Aufbäumen der Gastgeber und tatsächlich hätte der SV noch erhöhen können. Aber Manuel Reusch scheiterte an Keeper Medet Aydin (80.). In der Nachspielzeit hatte noch einmal Stammheims Mittelfeldstratege Frank Wirsching eine Möglichkeit. Dann war aber Gott sei Dank Schluss!

Wenn sich die Grünweißen am kommenden Samstag gegen derzeit groß aufspielende Mühlhäuser so desaströs präsentieren wie im Derby, kann man von einer hohen Niederlage ausgehen. Dass es die Hirschfelder wesentlich besser können, hat man in dieser Saison schon gezeigt. Man sollte sich wieder auf seine Stärken besinnen und wieder mehr spielerische Elemente in das Spiel einfließen lassen. Dann ist auch gegen die Spielgemeinschaft etwas drin.

Hervorzuheben ist noch die sehr gute Leistung des Schiedsrichters Christian Wolf. Er hatte die meist faire Partie jederzeit im Griff und ließ durch seine klaren Ansagen nicht einmal den Hauch von Diskussionen aufkommen.

Aufstellung:
Medet Aydin, Michél Knaup, Mario Knaup, Dominic Zahn, Fabian Mohren, Maximilian Wächter, Manuel Wächter, Daniel Walter, Philipp Kutzenberger, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Johannes Wirsing, Marcel Keller, Marco Hedrich

Stimmen zum Spiel:
Markus Johnke (Torschütze SV Stammheim): Wir haben den Kampf im Derby sehr gut angenommen. Hirschfeld war anfangs sehr überrascht, dass wir so druckvoll in ihrer Hälfte agiert haben. In der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen und hätten uns mit einem Tor belohnen müssen. Nach dem Seitenwechsel konnten wir unsere Chancen nutzen. Nach dem 2:0 hatte die DJK kurz eine Druckphase, die wir jedoch sehr gut überstanden haben. So konnten wir das Spiel locker nach Hause schaukeln.

Maximilian Wächter (DJK Hirschfeld): Wir waren heute eine Klasse schlechter wie Stammheim und deshalb haben wir auch verloren.

Jochen Rückert (Abteilungsleiter DJK Hirschfeld): Wir haben es heute zugelassen, dass Stammheim besser war als wir.

 

DJK Hirschfeld II – SV Stammheim 1:2 (11.09.2016)

Auch die Reserve geht gegen Stammheim baden

Bei brütender Hitze plagten sich die Gäste etwas mehr als die Grünweißen. So geht die Niederlage in Ordnung. Hirschfeld ging früh mit 0:1 in Rückstand (7.). Dieter Wirsching erzielte den Treffer für seinen SV. Auch danach fand die Heimelf nie die nötige Struktur und Stammheim hatte es leicht, mit ein paar Kombinationen bis vor das DJK-Tor zu kommen.

Ab der 30. Minute schalteten auch die Gäste einen Gang zurück und so war das Spiel lange ausgeglichen ohne dass sich eines der beiden Teams zwingende Chancen erarbeiten konnte.

Mitte der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber ihre stärkste Phase. Nach schöner Kombination über rechts schoss Spiros Antoniou aus spitzem Winkel auf das Tor. Direkt vor der Torlinie konnte der Stammheimer Toni Völk nicht mehr ausweichen und schob die Kugel zum 1:1-Ausgleich über die Linie (60.).

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Marcel Keller versuchte es häufig über die Außenbahn, kam aber nur selten durch.

Neun Minuten später antworteten die Gäste mit einem schönen Freistoß zum 1:2. Dieter Wirsching hob den ruhenden Ball über die Mauer wodurch Hirschfelds Keeper David Lindwurm chancenlos war.

Die DJK bemühte sich zwar noch um den erneuten Ausgleich. Doch richtig gefährlich wurde es nicht mehr und somit muss man mit der Niederlage leben. So langsam sollte die Reserve mal wieder gewinnen. Sonst wird es schwer, aus dem Tabellenkeller herauszukommen.

Aufstellung:
David Lindwurm, Tim Weller, Frank Kutzenberger, Fabian Häckner, Manuel Wächter, Fabian Mohren, Spiros Antoniou, Marco Hedrich, Benedikt Amend, Marcel Keller, Maximilian Gessner, Einwechselspieler: Daniel Braun

Vorschau:

SV Mühlhausen/Schraudenbach – DJK Hirschfeld, Samstag, 17.09.16, 17:00 Uhr

SC 1900 Schweinfurt – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 18.09.16, 15:00 Uhr