45 Minuten lang sahen die Zuschauer zwei Mannschaften, die kaum einen vernünftigen Spielzug zustande brachten. Zwar gab es hüben wie drüben ein paar Torchancen. Doch die entstanden meist eher zufällig oder unter Mithilfe des Gegners. Theilheims Spielertrainer Thomas Hebling hatte die erste Chance des Spiels, als er von links in die Mitte zog und einen 25-Meter-Schuss an den Außenpfosten setzte (7.). Da ließen die Grünweißen dem TSV-Stürmer zu viel Platz.

Zwei Minuten später setzte Jannik Lutz erfolgreich nach und erkämpfte sich das Leder, schoss dann aber links am Gehäuse vorbei. Nach einem Einwurf von Manuel Wächter legte dann Jannik Lutz den Ball für Artur Kalus auf. Dessen Direktabnahme segelte aber knapp über die Latte (11.). Dann war wieder die Heimelf am Zug als Sebastian Lehmann gleich zwei Hirschfelder stehen ließ. Doch Keeper Christoph Berchtold verlängerte den anschließenden Schuss und den Nachschuss des TSV-Trainers blockte dann Mario Knaup ab (15.).

Und so ging das muntere Hin und Her weiter. Eine Flanke von Artur Kalus nahm Spiros Antoniou direkt. Allerdings ging auch diesmal der Ball über das Tor (18.). Ein Freistoß des Hirschfelder Griechen zwei Minuten später ging ebenso am Kasten vorbei. In der 25. Minute machte es dann Christoph Sauer bei einem Freistoß auf der anderen Seite nicht viel besser. Da fehlte ganz klar das Zielwasser!

Als dann einmal Artur Kalus nach innen flankte, kam Spiros Antoniou mit dem Kopf an den Ball. Richtung Tor ging das Spielgerät aber auch diesmal nicht (28.). Richtige Spielzüge waren eigentlich Mangelware. Beide Teams konnten nur selten den Ball länger in ihren Reihen halten und die gesamte Partie war irgendwie recht hektisch.

Die größte DJK-Chance entstand dann nach einem Ballgewinn von Jannik Lutz im gegnerischen Strafraum. Der setzte entschlossen nach und luchste einem Theilheimer Verteidiger das Leder ab. Kevin Banks bekam die Kugel zugespielt. Doch aus ca. acht Metern konnte dieser TSV-Keeper Philip Stumpf nicht überwinden (30.). Das war ein Riesending und hätte die Führung für die Gäste sein müssen!

Die Heimelf versuchte sich dann mit einem Fernschuss, bei dem sich Torwart Christoph Berchtold ganz schon strecken musste (34.). Fünf Minuten später musste dann der Hirschfelder Schlussmann das Feld verlassen, weil er sich schon zuvor verletzt hatte und nicht mehr weiterspielen konnte. Für ihn stellte sich Medet Aydin zwischen die Pfosten.

Der neue Mann auf Seiten der DJK war noch nicht richtig im Spiel, da musste er auch schon hinter sich greifen. Hirschfeld verlor den Ball viel zu leicht und der kam postwendend per Flanke zurück in den Sechzehner. Dort ließ Maximilian Prowald bei seinem Kopfball Torwart Medet Aydin keine Abwehrchance und das Leder zappelte im Netz zum 1:0 (44.). Aufgrund der stärkeren Schlussminuten vor der Pause war dieser Treffer für die Heimelf zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt unverdient.


Libero Daniel Walter hatte im zweiten Spielabschnitt auch Zeit für einige Offensivaktionen.

Doch DJK-Coach Heiko Windhagen fand wohl in der Pause die richtigen Worte. Denn die Gäste kamen mit einer ganz anderen Einstellung aus der Kabine und hatten nun deutlich mehr Spielanteile und Torchancen als der TSV, der immer mehr abbaute, je länger das Spiel andauerte.

Endlich versuchte man auch einmal das Spiel mit Kombinationsfußball zu gestalten als nur mit langen Bällen oder egoistischen Einzelaktionen. Und prompt schlugen die Grünweißen zu. Libero Daniel Walter spielte klug von hinten raus auf Jannik Lutz. Der passte zunächst auf Spiros Antoniou und lief sich gleich wieder frei. Sein Sturmpartner legte die Kugel wieder auf links und Hirschfelds Nr. 9 hatte freie Bahn und verwandelte eiskalt zum 1:1-Ausgleich (54.). Auch nach diesem Tor blieben die Gäste weiterhin am Drücker, ohne sich jedoch zunächst weitere Möglichkeiten herausspielen zu können. Erst in der 61. Minute versuchte sich Artur Kalus mit einem Kopfball nach Freistoß von Sandro Hemmerich.

Je stärker die DJK wurde, umso mehr stand auch der eigentlich in der Landesliga pfeifende Schiedsrichter im Mittelpunkt. Zwar war er auch im ersten Durchgang nicht gerade glücklich mit einigen Entscheidungen. Doch waren da noch seine Fehler gleichmäßig auf beide Mannschaften verteilt. Insbesondere in den letzten 30 Minuten benachteiligte er die Grünweißen aber mehrmals.

Zunächst hätte er bei einem Zweikampf eines TSV-Verteidigers mit Jannik Lutz durchaus auf Strafstoß entscheiden können (63.). Allerdings muss man hier noch nicht unbedingt einen Elfmeter pfeifen. Das war bestenfalls eine „Kann-Entscheidung“. Doch drei Minuten später gab es eigentlich keine zwei Meinungen. Einem Theilheimer sprang der Ball an die Hand und wie man dies übersehen kann, fragten sich Spieler und Fans der DJK beinahe fassungslos. Aber es sollte bald noch schlimmer kommen!

Erst einmal beantworteten die Gäste diese Ungerechtigkeit mit wütenden Angriffen, die teils zu unbedacht abgeschlossen wurden. So konnte der Torwart der Heimelf einen Schuss von Kevin Banks klären (68.). Nur zwei Minuten später legte der kurz zuvor eingewechselte Pascal Knaup nach einem Solo den Ball rüber zu Kapitän Manuel Wächter und der schoss über das Tor. Eigentlich wäre der Youngster in der besseren Schussposition gewesen und hätte sein Glück durchaus selbst versuchen können.

Die einzige nennenswerte Chance der Gastgeber gab es in der 75. Minute als Mario Knaup einen langen Ball unglücklich verlängerte und so Luca Jakubowski plötzlich allein vor DJK-Keeper Medet Aydin stand. Der wurde fast auf dem falschen Fuß erwischt, kam aber trotzdem noch ans Leder und klärte gekonnt.


Artur Kalus lieferte sich mit Gegenspieler Lukas Berger oft verbissene Zweikämpfe, die er meist für sich entscheiden konnte.

Ab der 80. Minute ereignete sich dann ein zweiminütiges Chancengewitter auf das Tor der Heimelf. Ein dickes Ding hatte zunächst Spiros Antoniou nach einer Flanke von Jannik Lutz. Kapitän Manuel Wächter ließ den Ball durch und narrte damit die gesamte Abwehr des TSV. Im Rückraum stand der schussgewaltige Grieche mutterseelenallein und zog ab. Leider stieg sein Geschoss leicht nach oben, so dass Torwart Philip Stumpf mit einer Glanzparade klären konnte. Bei einem Flachschuss wäre das Ding wohl drin gewesen.

Die anschließende Ecke konnte ebenso geklärt werden wie ein Freistoß von Spiros Antoniou kurz darauf. Der DJK-Stürmer erkämpfte sich gleich wieder das Spielgerät, schoss erneut und wieder stand der gegnerische Keeper im Weg.

In der 82. Minute erhitzten sich die Hirschfelder Gemüter dann endgültig bis fast zum Siedepunkt. Und das völlig zu Recht! Denn nun schoss der Mann in Schwarz den Vogel ab. Bei einer Flanke der Gäste stand Kapitän Manuel Wächter auf der anderen Seite im Abseits. Der machte jedoch keinerlei Anstalten an den Ball zu kommen zumal der Theilheimer Torwart schon auf dem Posten war. So blieb er weit weg vom Geschehen.

Als dann das Leder in den Strafraum flog, nahm der Keeper den Ball auf und ließ ihn aber gleich wieder fallen. Geistesgegenwärtig sprintete Jannik Lutz dazwischen, schnappte sich die Kugel und schob ins leere Tor. Die Grünweißen bejubelten schon kräftig das mittlerweile mehr als hochverdiente 2:1 als der Unparteiische auf Abseits entschied. Dabei stand der verhinderte Torschütze doch nie und nimmer im Abseits und Manuel Wächter hatte ja mit dieser Spielszene überhaupt nichts zu tun. Und außerdem machte der bis dahin stark haltende Philip Stumpf ja den Fehler, den die Gäste nur ausnutzten, was also auch schon eine neue Spielsituation war. Anscheinend kam Schiedsrichter Andreas Wörtmann ohne Linienrichter wie in den höheren Ligen nicht klar bei dieser eigentlich einfachen Sachlage. Dass dann das Gezeter auf Hirschfelder Seite groß war, war kaum verwunderlich.

So kamen die Gäste auch nur noch einmal vor das Theilheimer Tor. Erneut war es der starke Spiros Antoniou, der von Pascal Knaup bedient wurde (85.). Doch der gegnerische Keeper leistete sich keinen weiteren Fauxpas und hielt sicher.

Ohne Nachspielzeit und äußerst pünktlich pfiff dann der (Un)parteiische die Partie ab. Dies raubte den in den letzten zwanzig Minuten furious aufspielenden Hirschfeldern auch die letzte Möglichkeit auf einen Sieg.

Nun heißt es, sich nicht allzu lange über den verpassten Dreier zu krämen. Schon am Sonntag steht ein schwieriges Spiel beim Bezirksliga-Absteiger SV Mühlhausen/Schraudenbach an. Mut sollte machen, dass die DJK jetzt auch auswärts nicht mehr punkt- und torlos ist. Mit entsprechendem Einsatz und spielerischem Können wie in der zweiten Hälfte ist also durchaus was drin. Allerdings muss man damit rechnen, dass der kommende Gegner stärker sein wird als diesmal die Theilheimer. Aber irgendwie muss man ja mal aus dem hinteren Tabellenbereich raus kommen. Es wird also Zeit für den ersten Auswärtssieg!

Aufstellung:
Christoph Berchtold, Dominic Zahn, Daniel Walter, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Sandro Hemmerich, Mario Knaup, Kevin Banks, Artur Kalus, Jannik Lutz, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Medet Aydin, Pascal Knaup

Vorschau:
SV Mühlhausen/Schraudenbach III – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 13.09.15, 13:00 Uhr
SV Mühlhausen/Schraudenbach – DJK Hirschfeld, Sonntag, 13.09.15, 15:00 Uhr