Bis die DJK allerdings dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnte, dauerte es zwanzig Minuten. Bis dahin hatte der TSV schon eine gute Chance zur Führung. Aljoscha Keßler bekam das Leder und schaufelte von halblinks aus ca. 25 Metern den Ball Richtung Tor. Seine Bogenlampe klatschte auf die Latte (15.).

Die Grünweißen spielten zwar bis zur Strafraumgrenze der Landesliga-Reserve ganz ordentlich. Doch dann blieb man im Abschluss viel zu harmlos. So war der erste Schuss von Jannik Lutz keine Gefahr für den gegnerischen Kasten (23.).

Vier Minuten später hatte Hirschfeld dann Glück. Eine lange Flanke von hinten heraus landete bei TSV-Stürmer Aljoscha Keßler. Der köpfte an den Pfosten und von da sprang der Ball Richtung Torwart. Der schnappte sich das Leder gerade noch vor der Linie sonst wäre dies die Führung für den TSV gewesen (26.). Für den Schiedsrichter war die Sache klar und er ließ weiterspielen. Tatsächlich war es wohl zumindest diskussionswürdig, ob der Ball nun vor oder hinter der Linie war. Die Torlinientechnik Hawk Eye wurde ja bislang nicht in der Kreisliga eingeführt. Also kann diese Situation nicht mehr aufgeklärt werden.

Bis zur Pause wurde es nun richtig ruppig. Zunächst bekamen die Abtswinder Christoph Hofmann (27.) und Mladen Grujic (31.) Gelb. Beide gingen mit gestrecktem Bein voraus in den Zweikampf ohne Rücksicht auf Verluste. In der 35. Minute stieg wiederum Christoph Hofmann überhart ein und legte Michél Knaup flach. Wieso der Unparteiische Marvin Heimrich den Spieler hier nicht mit Gelb-Rot vom Platz schickte, war von den Hirschfeldern nur schwer zu verstehen. Solche Fouls will man auf dem Platz nicht sehen. Liest man so den Abtswinder Spielbericht, scheint die harte Gangart aber auch nicht reiner Zufall gewesen zu sein.

Kurz vor der Pause wurde dann noch Markus Golombek für einen Tritt im Mittelfeld verwarnt. Anscheinend wusste man sich nicht mehr anders zu behelfen als mit solchen Aktionen. Denn die Gäste kamen immer stärker auf. Tatsächlich sah auch noch DJKler Maximilian Gessner den Karton für ein Allerweltsfoul. Da roch so mancher Hirschfelder Fan Schiebung. Glücklicherweise stellte Abtswind in der zweiten Halbzeit die Treterei wieder ein und es konnte Fußball gespielt werden. So musste auch der Schiedsrichter keine unangenehmen Entscheidungen mehr treffen.

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Viel Diskussionsbedarf hatte Coach Jürgen Reisinger, weil er mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden war.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Hirschfeld noch einmal die Schlagzahl und erarbeitete sich einige Hochkaräter. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff versuchte es Michél Knaup aus der zweiten Reihe. Sein Schuss ging aber über das Tor. Der nächste Angriff hätte dann Zählbares für die Grünweißen bringen müssen. Der mittlerweile eingewechselte Spiros Antoniou flankte flach nach innen. Manuel Wächter startete in den Strafraum und traf doch glatt den Ball nicht. Aus ca. sechs Metern hätte er die Kugel ins kurze Eck versenken müssen (56.).

Abtswind konnte zwei Minuten später einen Entlastungsangriff fahren. Mit einem Doppelpass kam Markus Golombek in den Strafraum. Doch Sandro Hemmerich stand beim Schuss im Weg. Auf der anderen Seite passte Jannik Lutz quer auf Philipp Kutzenberger. Sein Abschluss wurde aber ebenfalls von einem Abwehrspieler geblockt (60.).

Fünf Minuten später hätte dann Jannik Lutz mehr aus einer Doppelchance machen müssen. Beim ersten Versuch blieb er an einem Verteidiger hängen und der Nachschuss wurde vom Keeper pariert. In der 68. Minute verwertete der Hirschfelder Offensivspieler einen Abschlag von Medet Aydin. Doch erneut war Endstation bei TSV-Torwart Eduard-Alin Wellmann.

Nicht erst jetzt merkte man, dass es mit der Kondition der Gastgeber nicht weit her war. Denn gefährlich wurde der TSV nun nicht mehr. Mit den Abwehraufgaben war man voll beschäftigt. Allerdings schaffte es die Elf von Jürgen Reisinger nicht, Kapital aus den nachlassenden Kräften des Gegners zu schlagen.

So hätte der schönste Angriff der Grünweißen zu einem Tor führen müssen. Jannik Lutz passte nach außen auf Philipp Kutzenberger. Der sah, dass Michél Knaup mit aufgerückt war und schlug die Kugel stramm nach innen. Hirschfelds Mittelfeldmotor hätte am langen Pfosten nur noch das Füßchen hinhalten müssen. Doch irgendwie traf er den Ball nicht. Ob es eine kleine Platzunebenheit war oder nur Pech, spielte dann keine Rolle. Wichtig war nur, dass der Ball nicht drin war. Das wäre wohl der Siegtreffer gewesen (69.). Zwar kam dann auch Spiros Antoniou noch angerauscht. Sein Schuss landete aber am Außennetz.

Danach erarbeiteten sich auch die Gäste nicht mehr zwingende Möglichkeiten. Abtswind prüfte auch noch einmal Medet Aydin im Hirschfelder Kasten (71.). Auf der anderen Seite scheiterten Michél Knaup (76.) und Jannik Lutz (81.) mit Fernschüssen. Das war es dann.

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Mario Knaup war bis zu seiner Auswechslung eine Bank. Johannes Wirsing ersetzte in dann aber nahezu gleichwertig.

Mit der Nullnummer können beide Mannschaften nicht so richtig leben. In dieser verrückten Liga ist Hirschfeld mit nunmehr 28 Punkten nur sechs Punkte vom Tabellenkeller entfernt. Allerdings fehlen auch nur vier Punkte auf den Tabellenführer. Es ist also noch alles drin in der Kreisliga SW 1 – sowohl nach oben aber auch nach unten. In der anderen Kreisliga wäre man mit dieser Punktzahl übrigens eine graue Maus im Mittelfeld. Mit Auf- und Abstieg hätte man jetzt schon nichts mehr zu tun. Na immerhin bleibt es wie gewohnt spannend bis zum Schluss.

Kommenden Samstag empfängt man den TSV Essleben, der gegen den Tabellenführer ein Remis holte, zuvor aber zwei Spiele im neuen Jahr verlor. Es läuft also auch noch nicht so richtig rund beim kommenden Gegner. Aber was heißt das schon in dieser Liga? Bisher waren es jedenfalls immer enge Spiele zwischen beiden Mannschaften.

Das ausgefallene Spiel der Reserve gegen den Aufstiegsaspiranten FC Fahr wird übrigens am Mittwoch, den 12.04.2017, nachgeholt. Am nächsten Samstag sollte man aber schon gegen Herlheim punkten, wenn man aus dem Tabellenkeller raus will.

Aufstellung:
Medet Aydin, Michél Knaup, Marcel Keller, Mario Knaup, Maximilian Wächter, Sandro Hemmerich, Manuel Wächter, Daniel Walter, Maximilian Gessner, Jannik Lutz, Philipp Kutzenberger, Einwechselspieler: Spiros Antoniou, Johannes Wirsing

Vorschau:
DJK Hirschfeld II – SV Herlheim, Samstag, 18.03.17, 13:00 Uhr
DJK Hirschfeld – TSV Essleben, Samstag, 18.03.17, 15:00 Uhr