Genau genommen wurden bereits schon vor Spielanpfiff die ersten Fehler auf Hirschfelder Seite begangen. Denn bei strömenden Regen wählten einige Spieler das falsche Schuhwerk. Mit der Standfestigkeit war es daher nicht so gut bestellt während der Gegner mit dem aufgeweichten Platz kaum Probleme hatte.

Die ersten 45 Minuten verliefen noch einigermaßen ausgeglichen, wobei der Gastgeber die DJK weitestgehend im Griff hatte und den ein oder anderen aussichtsreichen Angriff in das eigene Spiel einstreuen konnte. Immerhin hatten die Grünweißen die erste Chance der Partie nachdem Maximilian Wächter nach innen flankte und Spiros Antoniou an das Leder kam. Sein Schuss ging aber über die Latte (19.).

Nach dieser Aktion waren die Hirschfelder Reihen noch nicht ganz sortiert. Denn nun ging es schnell. Die Spielgemeinschaft konterte über links. Dort konnte sich ein Schraudenbacher gegen mehrere Abwehrspieler durchsetzen und nach innen flanken. Rene Fischer stand dort ziemlich frei und hatte wenig Mühe, DJK-Torwart Medet Aydin mit einem Flachschuss zum 1:0 zu überwinden (20.). Fünf Minuten später schlug ein SV-Spieler den Ball gerade in die Spitze und mit solchen Bällen sollten die Gäste in der Folge noch so ihre Probleme bekommen. Diesmal kam aber Michél Knaup gerade noch mit dem Kopf an die Kugel und klärte zum Keeper.

In der 27. Minute hatte das Heimteam nach einer Ecke mehrere Abschlussmöglichkeiten, die aber letztlich zu schwach verwertet wurden. So war es einmal mehr Medet Aydin im Hirschfelder Tor, der seine Farben im Spiel hielt. Doch die Gäste brachten nach vorne recht wenig zusammen auch wenn man diesmal die unproduktiven langen Bälle weitestgehend vermied. Das Passspiel der Grünweißen war aber meist nach zwei bis drei Abspielen auch wieder zu Ende. Teilweise leistete man sich sogar unbedrängt katastrophale Abspielfehler.

In der 30. Minute ging Abwehrchef Michél Knaup mit nach vorne und verlor dort das Spielgerät recht schnell. Schraudenbach hatte gegen nur noch zwei Hirschfelder auf Höhe der Mittellinie die Chance zum Kontern, vergab diese aber mit einem Pass zum klar im Abseits stehenden Stürmer. Nicht nur in dieser Szene war aber schon zu erkennen, dass es mit der Manndeckung der DJK nicht weit her war und die Heimelf viel zu viel Raum bekam.

Als dann noch Fabian Mohren angeschlagen vom Platz musste (33.), rückte Spiros Antoniou in die Vierer-Abwehrkette, was schlicht gesagt doch recht suboptimal war. So ging die eh schon geringe Offensivkraft der Gäste dann richtig den Bach runter und diese Position war auch noch absolutes Neuland für den Hirschfelder Griechen.

Fünf Minuten vor der Pause gab es dann ein kurzes Aufbäumen der Grünweißen, in der ein Tor einfach hätte fallen müssen. Erst verhinderte SV-Keeper Simon Falz mit einer Glanzparade ein Tor von Mario Knaup, der nach einem Freistoß zum Ball kam und diesen aus sechzehn Metern auf den Kasten zimmerte. Nach der daraus folgenden Ecke, schaffte es Maximilian Gessner nicht, das Leder aus sechs Metern im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Vielmehr schoss er einen Verteidiger an, der auf der Linie stand (41.). Das war die Riesenchance zum Ausgleich.

2016 09 17Schraudenbach DJK 01hp
Obwohl sich Pascal Knaup nach seiner Einwechslung bemühte, konnte er dem Spiel auch keine positive Wende geben.

Kurz vor der Halbzeit gab es noch einige gute Szenen der DJK. Unter anderem hätte Philipp Kutzenberger ein Tor erzielen können. Doch es sollte nicht sein. Seit dem zweiten Spiel der Saison in Bergrheinfeld konnte Hirschfeld kein Tor mehr aus dem Spiel heraus erzielen. Und mit so einer großen Abschlussschwäche geht man eben baden, wenn man einen nicht unbedingt übermächtigen Gegner dann auch noch zum Tore schießen einlädt. Denn nach dem Seitenwechsel war Tag der offenen Tür bei den Gästen, obwohl nun für Maximilian Gessner mit Sandro Hemmerich der defensiv stärkere Spieler in die Partie kam.

Zunächst plätscherte das Spiel im wahrsten Sinne des Wortes etwas vor sich hin, bis die Grünweißen die Vorarbeit für den nächsten Schraudenbacher Treffer leisteten. Kapitän Daniel Walter leistete sich einmal mehr einen kapitalen Abspielfehler. Ein gegnerischer Mittelfeldspieler spurtete ohne Probleme Richtung Hirschfelder Kasten und legte noch einmal quer auf Christian Knaup. Dieser schoss unhaltbar zum 2:0 ins linke Toreck (55.).

Während ja einige Hirschfelder Spieler seit ihrem Urlaub nicht mehr die gewohnte Leistung bringen, war Daniel Walter ja bisher in allen Partien dabei. Trotzdem ist der Kapitän momentan ein Schatten seiner selbst. In den ersten Spielen war er noch einer der Besten. Defensiv räumte er schon früh alles ab, was da so auf das DJK-Tor zukam und im Angriff leistete er wertvolle Aufbauarbeit. Doch seit zwei Spielen ist nun der Wurm drin. So ist er leider mehr Unsicherheitsfaktor als Leistungsträger. Bleibt nur zu hoffen, dass er genauso wie viele seiner Teamkameraden wieder die Form vom Saisonbeginn findet. Sonst wird es eine schwierige Runde für die Grünweißen.

Nach dem zweiten Gegentreffer war ja bereits ziemlich klar, wer das Spiel für sich entscheiden sollte. Doch nun kamen noch Auflösungserscheinungen bei den Hirschfeldern dazu. Dadurch wurde es dann recht heftig im Endergebnis. So konnte Eugene Berger aus spitzem Winkel einnetzen. Möglicherweise fälschte noch Spiros Antoniou den Ball beim 3:0 ab (59.).

Auf der anderen Seite versuchten es die Hirschfelder in der 62. Minute mal wieder mit einem Angriff. Maximilian Wächter wurde schön freigespielt. Der hätte entweder flanken oder sogar noch nach innen laufen können, weil kein Gegenspieler weit und breit war. Doch stattdessen rutschte er aus und fiel hin. Der Ball trudelte ins Toraus und eine gute Möglichkeit der Gäste war dahin.

In der Folge war es wie schon im letzten Spiel Medet Aydin, der sich mit einigen Glanzparaden auszeichnen konnte, weil seine Vorderleute schnell die Bälle verloren oder teils dilettantisches Abwehrverhalten zeigten. Nebenbei schafften die Grünweißen es nicht, beste Chancen in Tore umzumünzen. So schoss Philipp Kutzenberger nach einen Eckstoß den Torwart aus sieben Metern an (70.).

Fünf Minuten später der nächste Hochkaräter für Hirschfeld. Pascal Knaup passte bei einer Ecke zum aufgerückten Marco Hedrich. Der fasste sich ein Herz und semmelte vom Sechzehnmetereck einfach mal drauf. Die Kugel schlug knapp unter dem rechten Torkreuz an den Pfosten und sprang zurück ins Feld. Dort stand Manuel Wächter und schlug das Leder aus fünf Metern weit über das Tor.

Anstatt dann hinten den Laden dicht zu machen, rannten die letzten zehn Minuten fast alle Hirschfelder wie die E-Schüler nach vorne, was den Schraudenbachern einfache Konter ermöglichte. So schlug es nach zwei Alleingängen über den halben Platz durch Michael Pfeuffer und Steffen Rumpel noch zweimal ein im Tor der Gäste. Medet Aydin wurde bei den beiden Treffern zum 4:0 (82.) und 5:0 (84.) von seinen Vorderleuten ganz schön allein gelassen.

Als dann kurz vor Schluss Manuel Wächter einen Kopfball über den Kasten setzte, hatte der Unparteiische endlich ein Einsehen und pfiff das Trauerspiel relativ pünktlich ab.

Gegen einen wahrlich nicht starken Gegner geht die DJK sang- und klanglos unter und verliert auch in dieser Höhe verdient mit 5:0. Nun sollte Trainer Jürgen Reisinger mit seinem Team einmal hart ins Gericht gehen und an den richtigen Stellschrauben drehen. Denn mit diesem La Paloma-Fußball ist Hirschfeld absolut nicht kreisligatauglich. Viele machen lieber ihr eigenes Ding als geschlossen als Team aufzutreten. Wo der Kombinationsfußball aus der Saisonvorbereitung und den ersten Partien hin gekommen ist, weiß wahrscheinlich nicht mal der Himmel.

So rutscht man langsam aber sicher Richtung Abstiegszone und muss jetzt das kommende Spiel in Schleerieth unbedingt gewinnen. Sonst sitzt man erst mal im Tabellenkeller fest.

Aufstellung:

Medet Aydin, Michél Knaup, Mario Knaup, Fabian Mohren, Maximilian Wächter, Manuel Wächter, Daniel Walter, Marco Hedrich, Philipp Kutzenberger, Maximilian Gessner, Spiros Antoniou, Einwechselspieler: Pascal Knaup, Sandro Hemmerich, Benedikt Amend

SC 1900 Schweinfurt – DJK Hirschfeld II 2:1 (18.09.2016)

Auch die Hirschfelder Reserve muss erneut Federn lassen

Die DJK hielt das Spiel lange offen, musste sich am Ende aber geschlagen geben. Damit bleibt Hirschfeld weiter in den Abstiegsrängen. Nach der 1:0-Führung (51.) kamen die Gäste zunächst zum 1:1-Ausgleich (72.). Pascal Knaup war der Hirschfelder Torschütze. Doch die 1900er schlugen zurück (84.) und brachten das 2:1 dann über die Zeit. Auf dem nassen Kunstrasenplatz verkauften sich die Grünweißen trotz Rutschpartie aber recht gut.

Aufstellung:
David Lindwurm, Sven Rückert, Marco Hedrich, Fabian Häckner, Benedikt Amend, Marcel Keller, Maximilian Gessner, Daniel Braun, Kevin Ehmer, Sandro Hemmerich, Pascal Knaup, Einwechselspieler: Markus Bönsch, Alexander Kubla,

Vorschau:
FV Türkgücü Schweinfurt – DJK Hirschfeld II, Sonntag, 24.09.16, 15:00 Uhr

SG Schleerieth – DJK Hirschfeld, Sonntag, 25.09.16, 15:00 Uhr