Der Gegner wollte sich anständig aus der Kreisliga verabschieden und trat wesentlich engagierter auf als die Heimelf. Hier hatten wohl einige Spieler am Tag zuvor etwas zu viel gefeiert. Jedenfalls war es mit der Laufbereitschaft der Hirschfelder nicht weit her. Die Gäste waren zunächst auch nicht viel besser, hatten aber doch die ein oder andere Chance. So konnte Johannes Wirsing einen Pass auf den völlig freistehenden Matthias Pencz verhindern, der schon einschussbereit lauerte (10.).

Zwei Minuten später landete eine Flanke von Pascal Knaup an der Latte. In der 15. Minute spielten Manuel Wächter und Kevin Ehmer Doppelpass. An der Strafraumgrenze wurde dann aber Kevin Ehmer gelegt, sonst hätte es gefährlich werden können. Der fällige Freistoß brachte wenig ein.

Auf der anderen Seite köpfte Besnik Jerliu nach einer Ecke freistehend über den Kasten (22.). Drei Minute später kombinierte sich der TSV durch die Mitte ehe Matthias Friedrich knapp am Hirschfelder Tor vorbeizielte.

In der 30. Minute musste dann Medet Aydin eingreifen, sonst wäre die DJK wohl in Rückstand geraten. Mehr passierte aber dann nicht mehr in der ersten Halbzeit. Eher sank das schon schwache Niveau der Partie noch weiter. Vielleicht war das ja auch etwas der Hitze geschuldet, die beiden Teams zu schaffen machte.

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Kapitän Manuel Wächter konnte diesmal dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken.

So zerfahren ging es auch dann nach dem Seitenwechsel weiter. Gute Szenen gab es hüben wie drüben kaum. So dachte sich der Unparteiische wohl, wenn beide Mannschaften schon nichts zustande bringen, dann muss halt mal ein Strafstoß gepfiffen werden. Als Artur Kalus höher als sein Gegenspieler sprang, entschied der Schiedsrichter zur Verblüffung aller auf Elfmeter. Das war beim besten Willen kein Foul. Der TSV nahm das Geschenk aber dankend an und verwandelte den Strafstoß sicher zum 0:1 (56.). Matthias Pencz war der Torschütze.

Die beste Hirschfelder Möglichkeit erspielte sich die Heimelf in der 67. Minute. Daniel Walter passte zu Sandro Hemmerich. Der flankte nach innen auf Jannik Lutz welcher zurückköpfte auf den aufgerückten Daniel Walter. Dessen Schuss aus neun Metern wurde aber geblockt.

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Medet Aydin hatte beim unberechtigten Strafstoß nichts zu halten, auch wenn er die Ecke ahnte.

Drei Minuten später ließ man dann Michael Meyhofer ohne viel Gegenwehr durch die Hirschfelder Reihen spazieren. Erst Medet Aydin war Endstation für den TSV-Stürmer. So war der Hirschfelder Keeper diesmal wohl der beste Spieler der Gastgeber, was aber meist nichts Gutes bedeutet für das Gekicke seiner Teamkameraden.

In der 72. Minute spielte Johannes Wirsing schön auf Pascal Knaup und der lief in den Strafraum. Aus spitzem Winkel hätte er wohl besser selbst abgeschlossen. Er passte aber nach innen, wo ein Verteidiger klären konnte. Als wiederum Michael Meyhofer die Hirschfelder Abwehr narrte, war es einmal mehr Medet Aydin zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel (75.).

Beim zweiten Treffer der Waigolshäuser war er dann aber machtlos. Hirschfeld warf noch einmal alles nach vorne. Dort verlor aber Jannik Lutz das Spielgerät und die Gäste konterten schnell. Diesmal war Michael Mayhofer der Sieger gegen Hirschfelds Keeper und das 0:2 war auch gleichzeitig der Endstand (85.).

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Auf Artur Kalus muss man in der kommenden Saison auch verzichten. Er zieht als Spielertrainer Richtung Dürrfeld.

So geht die Ära von Trainer Heiko Windhagen leider mit einer Niederlage zu Ende. Trotz der zuletzt drei Niederlagen in Folge beschließen die Grünweißen die Saison auf dem 9. Platz. In der ersten Kreisliga-Saison erreichte man noch den 7. Tabellenplatz und hatte sechs Punkte mehr auf dem Konto. Man sagt ja, dass die zweite Saison immer die Schwerste ist. Von daher geht die Platzierung in Ordnung, wenn auch der scheidende Coach damit nicht zufrieden sein kann.

Natürlich wird Heiko Windhagen nicht an diesen letzten bedeutungslosen Spielen gemessen, sondern daran, was er mit seinen beiden Teams erreicht hat. Und diese Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. Deshalb wird man den Trainer in guter Erinnerung behalten.

Nun gilt es erst einmal, sich etwas von der anstrengenden Saison zu erholen. Dann geht es mit dem neuen Spielleiter Jürgen Reisinger in die Vorbereitung zur kommenden Saison, die dann übrigens auf dem neuen Sportgelände an der Gernacher Straße eröffnet wird. Somit ist der alte und holprige Platz am Main Geschichte.

Aufstellung:

Medet Aydin, Mario Knaup, Pascal Knaup, Johannes Wirsing, Maximilian Wächter, Kevin Ehmer, Marco Hedrich, Manuel Wächter, Daniel Walter, Artur Kalus, Jannik Lutz, Einwechselspieler: Dominic Zahn, Sandro Hemmerich, Marcel Keller

Stimmen zum Spiel:
Manuel Wächter (Kapitän DJK Hirschfeld): Leider konnten wir unserem Trainer keinen erfolgreichen Abschied bescheren. Diesen hätte er aufgrund seiner hervorragenden Arbeit in den letzten vier Jahren verdient gehabt. Wenigstens konnte die Mannschaft bei der Kabinenfeier beweisen, dass die Kommunikation außerhalb des Platzes über alle Maßen funktioniert.

Heiko Windhagen (Trainer DJK Hirschfeld): Ich habe die letzten vier Jahre richtig genossen. Ich habe viele neue Freunde gefunden in Hirschfeld. Wir haben fußballerisch und feiertechnisch viel erlebt. Es waren mehr Höhen wie Tiefen dabei. Ich habe aus dem Verein eine gute Kreisligamannschaft gemacht und die Reserve sehr verjüngt. Ich habe schon viele Vereine mit guter Kameradschaft trainiert. Aber die DJK Hirschfeld hat mit gezeigt, dass da noch mehr geht. Ich wünsche mir natürlich, dass die Mannschaften weiterhin erfolgreich spielen und verletzungsfrei in die nächste Saison mit dem neuen Trainer gehen und dass der neuen Coach sie noch weiter bringt. Außerdem wünsche ich mir noch, dass die vielen zuschauenden Hirschfelder „Trainer“ nicht so kritisch mit Mannschaft und Trainer umgehen. Ehrlichkeit bewährt sich. Und falls wir wieder einmal aufeinander treffen, hau ich Euch weg!

DJK Hirschfeld II – TV Jahn Schweinfurt III 2:0 (22.05.2016)

Aufstieg der Reserve vom Sofa aus

Gespielt wurde zwar nicht gegen den TV Jahn, weil der Gegner schon am Freitag abgesagt hatte. Wie beim ähnlichen Fall gegen Hergolshausen wird das Sportgericht die Partie sehr wahrscheinlich mit 2:0 für Hirschfeld werten.

Das war aber nicht der erste Wermutstropfen für die 2. Mannschaft. Schon unter der Woche wurde bekannt, dass der Meister TSV Essleben sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wird. Damit standen schon vor dem Spieltag die Aufsteiger FC Altstadt Schweinfurt und DJK Hirschfeld II fest. Zu allem Übel hatte nun noch Essleben die Partie gegen den FC Altstadt abgesagt und somit haben die Grünweißen keine Chance mehr, aus eigener Kraft den 2. Tabellenplatz zu erreichen.

So steigt man nun quasi durch Entscheidungen am grünen Tisch in die A-Klasse auf ohne noch einmal an den Ball zu treten. Durch diese seltsamen Umstände konnte man sich noch nicht so richtig über den Aufstieg freuen. Aber das wird sich sicher bald ändern, wenn mal über die eigene erbrachte Leistung in dieser Saison nachdenkt. Die 2. Mannschaft bot häufig sehenswerten Fußball und stellte den zweitbesten Sturm der Liga (ganz im Gegensatz zur 1. Mannschaft). Wenn man dabei noch bedenkt, welche Hochkaräter in einigen Spielen nicht im Tor untergebracht wurden, ist dies schon etwas verwunderlich.

Stolze 39 Punkte hatte das Team schon lange nicht mehr erreicht und die erfolgreichen Zeiten der Hirschfelder Reserve sind ja nun auch schon einige Zeit her. Der letzte Meistertitel wurde nämlich vor sage und schreibe 26 Jahren errungen. Somit hat Trainer Heiko Windhagen vor seinem Abschied aus Hirschfeld auch sein letztes Ziel erreicht. Mit diesem Erfolg geht er nun als einer der erfolgreichsten Trainer in die DJK-Geschichte ein.